Maria Montessori
DAS LEBEN UND WIRKEN EINER AUSSERGEWÖHNLICHEN FRAU
"Ohne das Kind, das ihm hilft sich ständig zu erneuern, würde der Mensch degenerieren.
Wenn der Erwachsene sich nicht um Erneuerung bemüht,
bildet sich rings um seinen Geist ein harter Panzer,
der ihn gefühllos werden lässt, und damit verliert er schließlich sogar sein Herz."
1870
Maria Montessori wird am 31. August in Chiaravalle bei Ancona, Italien, geboren
ab 1890
Studium der Naturwissenschaften, Berechtigung zur Aufnahme eines Medizinstudiums
1896
Abschluss des Medizinstudiums mit Promotion, erste Ärztin Italiens
1896 bis 1898
Erste Erfahrungen im Umgang mit geistig behinderten Kindern als Assistenzärztin in der Kinderabteilung einer psychiatrischen Klinik in Rom, daraus Erkenntnis, dass alle Kinder – unabhängig, ob behindert oder nicht – Eigenantrieb zum Lernen haben
1898
Geburt ihres Sohnes Mario, den sie in Pflege geben muss
1898 bis 1900
Dozentin an der Lehrerbildungsanstalt und Direktorin eines heilpädagogischen Instituts in Rom, Entwicklung einer pädagogischen Methode, mit der sie bei der Förderung der Kinder bald beachtliche Erfolge erzielt
1900
Weiterentwicklung der Materialien der französischen Taubstummenlehrer Itard und Seguin
1901
Studium der Pädagogik, Anthropologie und Philosophie
1904
Ernennung zur Professorin für Anthropologie an der Universität Rom
1907
Eröffnung des ersten Kinderhauses (Casa dei bambini) in einer Armensiedlung in Rom; sensationelle Lernerfolge der Kinder, schnelle, weltweite Verbreitung dieser Erfolge
1911
Einführung der Montessori-Methode in den Kindergärten Italiens, erste Modellschulen in den USA und Europa
1912
Sohn Mario zieht zu ihr
ab 1913
Viele Reisen zu Vorträgen in Europa, USA und Indien; mehrere Veröffentlichungen Maria Montessori mit weltweiter Verbreitung u.a. „Selbsttätige Erziehung im frühen Kindesalter“; Treffen und Austausch mit Bell, Dewey, Edison und Helen Keller
1916
siedelt Montessori nach Barcelona über, sie hält Ausbildungskurse und Vorträge in Europa und den USA
1922
Mehrmonatige Aufenthalte in Italien, sie wird zur Regierungsinspektorin der Kindergärten Italiens von Mussolini ernannt
1925
Gründung der „Deutschen Montessori Gesellschaft“ in Berlin
1929
Gründung der „Association Montessori International“ (AMI) gemeinsam mit ihrem Sohn Mario, Sitz in Amsterdam
1933
Dritter Internationaler Montessori-Kongress in Amsterdam, ursprünglich in Berlin geplant, in Deutschland werden Bücher von Maria Montessori verbrannt
1934
Maria Montessori weigert sich Botschafterin der Kinder für das faschistische Regime zu sein, sie sagt sich von Mussolini los; sie zieht zurück nach Barcelona, dann nach England und in die Niederlande
1937
Sechster Internationaler Montessori-Kongress in Kopenhagen zum Thema „Erziehung zum Frieden“ mit 200 Teilnehmern aus 20 Nationen
1939
Reise nach Indien auf Einladung der Theosophischen Gesellschaft, die mit der Montessori-Methode erfolgreich gegen den Analphabetismus angeht
1940
Nach Kriegseintritt Italiens Internierung Maria und Mario Montessori von den Briten in Indien; in den folgenden Jahren Ausbildungskurse für mehr als 1.000 Lehrerinnen und Lehrer; Treffen mit Gandhi, Nehru und Radhakrischnan
1946
Rückkehr nach Europa, unermüdliche Vortrags- und Ausbildungstätigkeit
1947
Vortrag vor der UNESCO zum Thema „Erziehung und Frieden“; weitere Ausbildungskurse in Indien und Pakistan
1949
Nominierung für den Friedensnobelpreis, erneut 1950 und 1951; Ehrung durch die Sorbonne (Paris) mit dem Kreuz der Ehrenlegion
1950
Vortragsreise durch Norwegen und Schweden; Professur an der Universität Perugia
1951
Neunter Internationaler Kongress in London und der letzte von 38 internationalen Ausbildungskursen in Innsbruck
1952
Pläne für eine Reise nach Ghana; Tod am 6. Mai in Nordwijk aan Zee, Niederlande